Artikel-Inhalt von Umwelt und Natur im Ambiance

Nachhaltigkeit ist in aller Munde – doch was heisst das für das Hotel Ambiance und für unsere Gäste? Stephanie hat sich umgehört und recherchiert – und stellte fest, dass das Thema schon lange Teil der Ambiance-DNA ist.

Ein Beitrag von Stephanie, Reception und stellvertretende Gastgeberin:

Wo und wie fängt Nachhaltigkeit eigentlich an? Mit dieser Frage fing ich im Januar 2021 an, das Ambiance einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Ich gehöre zur Generation Y und wir sind bekannt dafür, alles von den vorherigen Generationen zu hinterfragen. Also googelte ich das Wort «Nachhaltigkeit» und folgende Erklärung wurde mir angezeigt:

«Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden soll.» 

Danke Wikipedia! Doch was heisst das jetzt für das Ambiance? Ich nahm an einem Lehrgang zum Thema «Slow Travel» teil und lernte «Swisstainable» kennen, dem Nachhaltigkeitsprogramm von Schweiz Tourismus. Und schnell merkte ich, Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Begriff – sondern die Taten zählen! Also bin ich durchs Hotel gelaufen. Ich stellte fest: Die Köslichs hatten bereits vor meinem Einstieg ins Ambiance mit Nachhaltigkeit angefangen. Es sind viele kleine Mosaiksteinchen, die aber ein grosses ganzes bilden, das viel bewegt:

In den Zimmern
Unsere Gäste helfen in Sachen Nachhaltigkeit mit – insbesondere beim Thema Frotteewäsche. Liegen diese auf dem Boden, so sollen diese mit frischen ausgewechselt werden. Sind sie aufgehängt, so benutzt der Gast diese weiter. In den Badezimmern sind Einweg-Plastikflaschen mit Shampoo und Co. seit 2014 verbannt. Seit Sommer 2021 gibt es neu nicht mehr in jedem Zimmer eine eigene Minibar – dafür eröffneten wir die Honesty Bar mit einem reichhaltigen Angebot. Die Gäste dürften sich ihr Getränk rund um die Uhr selbst zubereiten, und natürlich auch auf das Zimmer nehmen. Das spart Energie, da es so weniger Kühlschränke benötigt werden.

In der Waschküche
Gibt es Waschmittel auf ökologischer Basis, das auch die Spuren von Make-up entfernt, geht das überhaupt ohne Chemie? Ja, das funktioniert, Hannelore hatte schon früh ein solches dazu gefunden, mit welchem unsere Wäsche gewaschen wird.

Unser Frühstück
Food Waste – ein grosses Thema, doch der Anfang beginnt bei uns. Die ganzen Kleinverpackungen wurden vom Buffet verbannt. Wir versuchen nach Möglichkeit in unserer hochalpinen Region einheimische Produkte wie Käse, Joghurt, diverse Fleischprodukte und Früchte sowie Gemüse aus dem Wallis zu kaufen, das reduziert Emissionen, die durch den Transport verursacht werden. Hausgemachte Konfitüren gehören für uns selbstverständlich dazu.

Geschirr
Da am Whirlpool keine Gläser erlaubt sind (wegen der Bruchgefahr), wollten wir aber nicht den gängigen Weg gehen, und einfach auf Einweg-Plastikbecher setzen. Wiederverwendbare Plastikgläser mussten her. Die Recherche ging lange, es sollten ja schöne Gläser sein. Ich fand Weingläser aus recyceltem Meeresplastik, das aus den Ozeanen gefischt, eingeschmolzen und frisch gegossen werden. Diese Firma bekam von mir direkt einen doppelten Auftrag: Weingläser für den Whirlpool und Wassergläser für die Hotelzimmer. Ein paar hatten Giessfehler – Wer ist schon perfekt? Was zählt: Die Weltmeere werden weiterhin von Plastik befreit und dieses wird wieder verwendet.

Wir haben hier in Zermatt so wunderbares Leitungswasser. Der Gedanke an die Weltreise kam wieder hoch und die Hand klopft gegen den Kopf. Natürlich! Trinkflaschen. Tausende Möglichkeiten. Thermos oder lieber eine leichtere Variante? Naja, eigene Erfahrung mit Thermos: Warme Getränke bleiben warm und kalte Getränke länger kalt. Win-Win, ausser vielleicht für den Rücken. Weiter gesucht. Ein Mittelweg gefunden: Aluminium Flaschen mit Thermos Effekt. Denn mal ganz ehrlich: Wer braucht schon eine Thermos, die 12 Stunden lang warm hält? Wer läuft denn solange in den Bergen umher ohne einen Schluck zu trinken? Ich hör schon Alain, der mir seine 3-tägigen Wanderungen in Erinnerung bringt. Ja, aber die wird ja wieder aufgefüllt in der Hütte. Entscheidung gefallen, Trinkflaschen bestellt und nun warten diese im Shop auf unsere nachhaltigen Gäste.

Die Garage hat mir eine Schatzkiste hervorgebracht. Altes Geschirr von Andrés Eltern. Nachhaltigkeit = upcycling = Wiederverwertung von alten Gegenständen. Die alten Suppentassen und Glacebecher wurden von mir mit Sukkulenten und Teelichtern gefüllt und dienen nun als Dekomaterial. Die Kiste ist noch nicht mal leer, wir werden sehen, was mir damit noch so einfällt.

Am Whirlpool
Ein Upgrade, das es in sich hat. Die Anlage: So gross, dass unser Abstellraum in der Garage weichen durfte. Wasser, das in der Anlage neu aufbereitet wird und das Endprodukt: Trinkwasserqualität im Whirlpool, seidenweiche Haut – mein nachhaltiges Herz ist begeistert! Zu guter Letzt: Die alten Schieferplatten vom Dach des Hotel Abendruh, die nach dem Anbau des Hotels im 1989 übrig waren. Wir haben diese nun für die neue Matterhorn Terrasse neben dem Whirlpool benutzt.

Unsere Philosophie
Alain hat sich zu seinem 30. Geburtstag ein Nachhaltiges Geschenk gewünscht. Ein Baum, gepflanzt direkt neben der Weisstanne, die Hannelore zu ihrem 30. Geburtstag von einem Abendruh-Stammgast geschenkt bekommen hat. Alles was in sich wächst, gedeiht und wir können dabei sogar zuschauen. Einfach wundervoll.

Ich bin noch lange nicht fertig mit dem Ambiance. Seid gespannt und haltet die Augen offen. Das nächste Projekt kommt bestimmt!

Bis bald im Ambiance
Eure Stephanie