Artikel-Inhalt von Lockdown-Geschichten: Joel

Einsatz für den Gesundheitsdienst als Zivildienstleistender, Energie tanken in den Walliser Bergen

Für mich nahezu unvorstellbar, endete meine erste Saison in Zermatt bereits Mitte März abrupt.

Meine Gemütslage schwankte irgendwo zwischen Unsicherheit, Respekt vor der näheren Zukunft und trotzdem etwas Zuversicht. Die ersten Tage nach der Hotelschliessung verliefen für mich sehr ruhig.

Ich war fast ausschliesslich Zuhause, verliess das Haus lediglich für Einkäufe und kurze Spaziergänge.

Im April wurde ich vom Zivilschutz zu einem 7-tägigen Dienst im Spital Brig aufgeboten. Dort war ich für die Eingangskontrolle zuständig. Die Tage im Spital verliefen meist ruhig und ohne grössere Zwischenfälle.

Nach meinem Dienst verbrachte ich 3 Wochen in der Ferienwohnung meiner Eltern in Bürchen VS. Die Zeit dort oben in der Natur nutzte ich für Spaziergänge, zum Lesen und um meine Energiereserven wieder vollständig aufzuladen.

Zurück im Rhonetal wurde ich nochmals für 3 Wochen vom Zivilschutz aufgeboten. Mittlerweile war dies eine gute Abwechslung vom doch sehr eintönig gewordenen Alltag. Meinen Dienst leistete ich dieses Mal in einer Wohngruppe in Glis. Die Zeit dort war abwechslungsreich und ging schnell vorüber. Ich durfte in dieser Zeit viele freundliche Menschen kennen und schätzen lernen.

Am letzten Tag meines Dienstes erhielt ich dann endlich den erfreulichen Anruf, dass die Sommersaison im Hotel Ambiance in 2 Wochen, also Mitte Juni, endlich losgeht. Ich war sehr glücklich über die Nachricht, sehnte ich mich mittlerweile doch sehr nach einem normalen, geregelten Alltag.Die letzten Tage vor dem Arbeitsstart verbrachte ich grösstenteils in Zermatt, um meine Wohnung neu einzurichten und natürlich um mich wieder an die frische Bergluft zu gewöhnen.

Aus der Zeit im Lockdown nehme ich viele Erfahrungen fürs Leben mit.

Erfahrungen, welche wir alle in Zukunft hoffentlich nicht mehr machen müssen.